Das Braunkehlchen ist „Vogel des Jahres 2023“

Der Langstreckenzieher lässt die Konkurrenz weit hinter sich.

Bei der Wahl zum Vogel des Jahres 2023 ist das Braunkehlchen an die Spitze geflattert – mit einem beachtlichen Stimmenanteil von 43 Prozent. Feldsperling, Neuntöter, Trauerschnäpper und Teichhuhn folgten mit weitem Abstand auf den stark gefährdeten Wiesenbrüter. Auch wenn der kleine Vogel nicht ganz so auffällig ist wie sein Vorgänger, der Wiedehopf, lässt sich der 12 bis 14 Zentimeter große Wiesenbrüter gut erkennen: Er trägt eine Augenbinde, einen sogenannten Überaugenstreif. Deshalb wird er auch als „Wiesenclown“ bezeichnet. Die Kehle und die Brust sind orangebraun gefärbt, der Rücken ist braun mit dunklen Flecken. Die Weibchen sind wie bei fast allen Vogelarten etwas bräunlicher und dezenter gefärbt.

Artinformationen zum Braunkehlchen finden Sie hier:

Vogelporträt: Braunkehlchen - NABU


Wie kann ich dem Vogel des Jahres helfen?

Das Braunkehlchen ist stark gefährdet und steht in fast ganz Europa auf der Roten Liste. Auch in Deutschland gehen die Bestände des Langstreckenziehers deutlich zurück.

 

Ob als kommunale*r Vertreter*in, als Landwirt*in, Grundstückseigentümer*in oder aus Liebe zur Natur: Es gibt verschiedene Wege, sich für das Braunkehlchen einzusetzen.

 

  • Tipps für Verbraucher*innen: Kaufen Sie regionale, ökologisch produzierte Lebensmittel. Bei der Wahl hilft etwa die NABU Siegel-Check-App.
  • Bio-Produkte statt Ackergifte: Wegen Pestiziden auf dem Acker oder im eigenen Garten gibt es immer weniger Insekten. Das entzieht auch Wiesen- und Feldvögeln die Nahrungsgrundlage.
  • Sprechen Sie mit Landwirt*innen und Politiker*innen: Intensive Landwirtschaft bedroht viele Arten. Wir brauchen endlich eine naturverträgliche Agrarpolitik.
  • An alle, die Wiesen besitzen oder pachten: Lassen Sie Wiesen oder Weiden im Frühjahr wachsen. Mähen Sie erst ab Mitte Juli – vorher gefährden Sie die Brut des Braunkehlchens und anderer Wiesenbrüter.
  • Engagieren Sie sich in Schutzprogrammen: Beispielsweise am hessischen Vogelsberg pflegen engagierte Menschen 32 Hektar Feuchtwiesen. Damit bewahren sie für viele Vögel wichtigen Lebensraum.
  • Leisten Sie Aufklärungsarbeit: Machen Sie zum Beispiel in Vorträgen über das Braunkehlchen auf bedrohte Wiesen- und Ackervögel aufmerksam.
  • Unterstützen Sie den Kampf gegen illegalen Vogelfang im Mittelmeerraum: Schließen Sie etwa beim NABU eine Patenschaft für Zugvögel ab. So helfen Sie dem Braunkehlchen und anderen Zugvögeln.